Practise Fälle; Auswertung und Besprechung

Allgemeine Fragen rund um das Studieren mit T@keLaw.

» Sa 28. Sep 2013, 14:10

Hallo liebe Take Law Fans und User,
die Auswertung und Besprechung der Practise-Fälle stellt mich immer wieder vor Probleme. Ich habe versucht, dieser Nachricht zwei Screenshots anzuhängen, die mein Problem verdeutlichen. In der Besprechung habe ich meines Erachtens genau die Punkte getroffen, die Auswertung zeigt eher ein negatives Ergebnis.
Kann jemand dazu einen Kommentar abgeben?
MfG,
Friedbert Hess
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fhesswirhfh
 
Beiträge: 13

» Sa 28. Sep 2013, 14:23

Zufällig bin ich gerade in der Community und kann sofort antworten:

Der screenshot zeigt Ihre Entscheidung, zu den Merkmalen Leben, Körper, Eigentum, Freiheit etc. eine Wertung abzugeben. Sie ist richtigerweise negativ, weil diese Rechtsgüter nicht betroffen sind.

ABER:

Die juristische Entscheidung erfolgt doppelt binär: Auf der ersten Stufe erfolgt die Entscheidung, ob überhaupt auf ein Tatbestandsmerkmal eingegangen werden soll. Dahinter steht die Kompetenz zur richtigen Einschätzung der RELEVANZ einer Wertung. In der zweiten Stufe (falls es sich um eine relevante Wertung handelt) geht es um die Bewertung mit JA oder NEIN und die Entscheidung, ob die Wertung problematisiert und durch Argumente untersetzt werden muss oder nicht (in diesem Fall handelt es sich um eine sog. evidente Entscheidung).

In dem screenshot wird deutlich, dass Sie auf der ersten Stufe mehrere Fehler gemacht haben. Sie hätten auf diese Punkte überhaupt nicht eingehen dürfen.

Ich nehme an, dass Ihnen diese Differenzierung in zwei Stufen überhaupt nicht klar war bzw. Sie das in der GdR-Vorlesung überhört haben (kann jemand von den Teilnehmer den Film benennen, in dem die doppelte Binarität der juristischen Entscheidung vorgestellt wird?). Etwas zu überhören oder wieder zu vergessen ist nicht schlimm, sondern eher der Normalfall im Lernvorgang, weil man nicht einschätzen kann, wie wichtig die Information ist. Deshalb machen die Übungen so viel Sinn, weil in der Tat aus Fehlern am besten gelernt werden kann. Das erlaubt die Wiederholung und Wiederholung ist bekanntlich die Mutter des Studiums.

Großes Lob übrigens an den Studierenden oder die Studierende, die das Problem genannt und den screenshot erstellt hat. Nur dadurch ist es mir möglich, auf solche typischen Fehler aufmerksam zu machen und dieser Fehler unterläuft bestimmt 90% aller Studierenden, bis es zum Aha-Erlebnis kommt. Durch solche Beiträge können wir alle informieren, bevor sie vor den selben Fragen stehen. Sie bekommen also Antworten, bevor ihnen die Fragen überhaupt bewußt werden. Darin sehe ich einen der großen Vorteile dieses Online-Konzeptes. Dazu gehört neben meiner Bereitschaft zur Betreuung der Studierenden aber auch die Aktivität der Studierenden. Deshalb nochmals Danke für den Beitrag und meine Bitte an alle: Stellen Sie Ihre Fragen hier im Forum, damit alle für ihren Studienerfolg davon profitieren können.
gez. Prof. Dr. iur. Tony Möller
- Studiengangsleiter -
Prof. Moeller
 
Beiträge: 1168

» Sa 28. Sep 2013, 14:39

Noch eine Ergänzung:

Warum darf man in dem Beispiel die übrigen Möglichkeiten von Rechtsgütern einfach ignorieren? Antwort: Weil hier eine ODER-Struktur zugrunde liegt. Wäre es eine UND-Struktur, dürften die Tatbestandsmerkmale nicht ignoriert werden. So aber darf eine Auswahl erfolgen, auf welches Tatbestandsmerkmal eingegangen werden soll.

Frage: Welche Note kommt eigentlich heraus, wenn die Ratschläge berücksichtigt werden?
gez. Prof. Dr. iur. Tony Möller
- Studiengangsleiter -
Prof. Moeller
 
Beiträge: 1168

» So 29. Sep 2013, 14:26

Hallo Herr Professor Moeller,
danke für Ihre ausführliche Antwort. Großes AHA meinerseits! Noch viel zu tun.... Aber so macht das Spaß! Mfg, Friedbert Hess
fhesswirhfh
 
Beiträge: 13


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