» Sa 28. Sep 2013, 13:55
Das Studium ist jung, um schon Altklausuren angehäuft zu haben. Bei der Erstellung der Klausuren gehe ich auch anders vor, als die Studierenden das evt. erwarten. Ich schaue, wo die Probleme der Studierenden liegen. Das kann ich aus den Reaktionen bei den Vorlesungen und den angebotenen Übungsklausuren erkennen. Dazu liegen mir statistische Werte vor, außerdem kann ich mir jede einzelne anonym eingereichte Lösung einzeln ansehen. Weil die Prüfer diejenigen sind, die das Fach auch lehren, kann auf diese Weise vermieden werden, dass die Studierenden in eine falsche Richtung laufen (deshalb die Rückmeldungen zu den Online-Klausuren). Umgekehrt kann vermieden werden, dass Aufgaben gestellt werden, die die Prüfer für gut bewältigbar halten, tatsächlich aber den Studierenden große Schwierigkeiten bereiten. Das Risiko für den Prüfungserfolg liegt daher in zwei Faktoren: Die Studierenden irren über die eigene Kompetenz (deshalb die Rückmeldungen zu den Online-Klausuren) oder die Prüfer irren über die Verständlichkeit der Vorlesungen bzw. über den Schwierigkeitsgrad der Aufgaben (deshalb liegt die Prüfungskompetenz allein bei den Dozenten mit der Möglichkeit der Information über das, was "angekommen" ist, bevor die Aufgabenstellung erfolgt). Die genannten Lösungsansätze für die beiden prinzipiellen Hürden im Studium zeichnen das Konzept der von mir verantworteten Online-Studiengänge aus. Aus diesem Grund ist die Verfügbarkeit von Altklausuren gar nicht so bedeutungsvoll. Da jetzt die Menge der Teilnehmer an den Klausuren stark ansteigt, können wir die statistische Auswertung immer präziser als Informationsgrundlage dafür nehmen, wo bei den Studierenden der Schuh drückt und darauf reagieren BEVOR die Aufgabenstellung festgelegt wird. Dafür haben wir zwei Möglichkeiten: Entweder in der Anpassung der Vorlesungen bzw. Übungen oder in der Anpassung der Aufgabenstellungen. Nicht von ungefähr schreibt das Hamburger Hochschulgesetz vor, dass die Prüfung nur von denjenigen abgenommen werden darf, die das Fach auch lehren. Mit anderen Worten: Prüfungen dürfen nicht am grünen Tisch entworfen werden ohne Rückkoppelung durch die Studierenden an die Prüfer noch während der Lernphase. Im Fernstudium ist diese Anforderung manchmal schwierig zu organisieren. In den Online-Studiengängen der HFH wird dieses Prinzip wegen des besonderen Konzeptes dagegen geradezu zukunftsweisend umgesetzt. Mit zunehmender Studierendenzahl werden wir die Probleme der Studierenden immer besser erkennen können, weil die Datenbasis immer breiter wird.
Ich hoffe, ich konnte Ihnen damit zeigen, dass die Prüfer Ihnen nicht im Weg stehen, sondern hinter Ihnen stehen und sich sehr um Ihren Studienerfolg bemühen. Die ausgesprochen guten Noten (so jedenfalls bisher) in den Prüfungen zeigen den Erfolg dieses Lehrkonzepts.
gez. Prof. Dr. iur. Tony Möller
- Studiengangsleiter -