Wie organisiere ich mich bei einem Fernstudium am besten?

Allgemeine Fragen rund um das Studieren mit T@keLaw.

» So 8. Sep 2013, 13:31

Hallo zusammen,

nachdem ich nun mit dem Studium angefangen bin und mich bereits auch für die ersten Klausuren angemeldet habe, komme ich nun und Frage: Wie organisiere ich mich bei einem Fernstudium am besten?

So wie die meisten von Euch gehe ich jeden Tag in der Woche (Vollzeit) arbeiten und habe nebenbei auch noch eine Familie, die gern von seinem Vater etwas haben möchte. ;-)

Ich würde mich über interessante Tipps bzgl. der Organisation eines Fernstudiums von Gleichgesinnten freuen. So könnt Ihr mir möglicherweise, als auch anderen (Neu-) Studenten helfen.

Vielen Dank schön im Voraus für Eure Mühe und ZEIT. ;-)
In diesem Sinne
Björn Schulz
BjoernSchulz
 
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» So 8. Sep 2013, 15:48

Hallo Björn,

mutig mutig, Dich gleich zu den Klausuren anzumelden :D Meine Erfahrung (bin seit 1.6. dabei) zeigt, dass man seinen eigenen Weg finden muss. Die Klausuren werden im 2-Monats-Turnus angeboten, was wirklich super ist, da jeder so sein eigenes Tempo finden kann. Mein Tipp lautet daher: Probiere es für Dich aus, was Dir am besten liegt und wie schnell Du vorwärts kommst. Einer lernt lieber nur am Wochenende, ein anderer lieber vor oder nach der Arbeit und hat das WE frei. Das ist ganz individuell - genauso wie das Studium.

Viele Grüße

Karin
karin_erika
 
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» So 8. Sep 2013, 20:02

Hallo Björn

also ich bin nun schon seit 2 Jahren als Fernstudent dabei.
Wie klappt das neben Beruf, Familie, Freunde, Haushalt und Freizeit... schwer - aber es klappt.

Ich habe das Studium quasi vollkommen in mein Leben eingebaut.
Zum putzen höre ich über MP3 die Vorlesung (ich wiederhole die Hörfilme häufig)
Zum Auto fahren habe ich mir Lernkarten geschrieben die wiederholt werden
Beim Spaziergang mit dem Hund lese ich, lerne Lernkarten oder höre Hörfilme
Im Grund sitze ich jeden Abend am Computer und arbeite etwas für das Studium.
Am WE stehe ich relativ früh auf und beginne mit einer Lerneinheit bevor der Rest etwas von mir will
Auf meinem Joggingweg liegen regelmäßig gedankliche Templates
Ich kenne einige Leute die sich ihre Lernkarten in der Wohnung verteilen und so quasi beim Zähne putzen wiederholen

Ansonsten bleibt nur zu sagen: Auf Verständis bei den Freunden hoffen, einen Blick auf die Familie haben und bei Bedarf einfach mal langsamer tun - eine Prüfung weniger schreiben und ganz wichtig. Immer Spaß an der Sache haben - sonst laugt es aus und nimmt mehr Energie als gut für dich ist.

LG
Isabel
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IsabelAlt
 
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» Mo 9. Sep 2013, 06:56

Hallo Isabel,

Danke für Deine Antwort. Diese Lernkarten welche Du meinst, sind sicherlich die Memorize,oder?

LG Björn
In diesem Sinne
Björn Schulz
BjoernSchulz
 
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» Mo 9. Sep 2013, 08:24

Hallo Björn

nein nein ich gehöre noch zu den "altmodischen" Leute und schreibe mein Skript selbst bzw. schreibe mir dann Lernkarten für den relevanten Stoff.
Für gewöhnlich gehe ich nach dieser Reihenfolge vor, wenn es sich um ein Lernfach handelt
1x hören
1x hören und Skript schreiben
zwischen diesen 2 "hören" habe ich die Hörfilme auf MP3 laufen und nehme sie überall mit... putzen, Spaziergang, Auto, Lauftraining

Mit dem Skript und den MP3 suche ich dann nach relevantem Lernstoff und schreibe Lernkarten die dann ebenso überall mitgenommen werden. Kurz vor dem Schlafen gehen noch ein paar Lernkarten anschauen.
Templates hänge z.B. im Büro vor dem Telefon und werden bei "langweiligen" Gesprächen wiederholt

Der Vorteil wenn man sich sein Skript und seine Lernkarten selbst schreibt liegt halt daran dass man seine eigenen Worte finden muss.
Aber am Schluss musst du einfach für dich schauen was für ein Lentyp du bist. Ich lerne halt über die Schreibarbeit. Hören und Lesen bringt mir nur wenig... Für mich ist die Memorize Funtion nutzlos ... da bleibt nichts im Kopf hängen. Das kann bei einer anderen Person aber schon wieder anders sein. Ich habe dieses Studium z.B. auch noch einmal intensiv genutzt zu schauen mit welcher Lernmethode ich am effektivsten bin.

LG
Isabel
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IsabelAlt
 
Beiträge: 505

» Mi 18. Sep 2013, 22:03

Hallo,

sehr interessantes Thema, danke fürs Aufmachen.

Ich mache es ähnlich wie Isabel... nur nicht ganz so fleißig ;)

Statt Karteikarten benutze ich ein Programm/eine App. Ich brauche zum Lernen eine starke Struktur und Übersicht, das kann man bei Papierkarten zwar auch erreichen, aber schwieriger. zB. Habe ich einen Ordner für Bereicherungsrecht, Unterordner Leistungskondiktionen, Unterordner 1 "Ohne Rechtsgrund", Unterorder 2 "Wegfall des Rechtsgrunds", usw. So sehe ich direkt, wieviele Karten ich zu welchem Thema habe und ob etwas fehlt.

Für das erste Semester habe ich Skripte geschrieben, aber ich bin mir nicht sicher, ob ich das beibehalte. Es nimmt sehr viel Zeit in Anspruch. Wenn möglich versuche ich im nächsten Semester direkt Karten zu schreiben. Ich halte nichts von vorgefertigten Karten, weil ich mich beim Erstellen am meisten damit beschäftige.

Lesen bringt am meisten, wenn man dabei eine Frage im Kopf hat. Als hervorragende Fragengeber haben sich die OKs erwiesen...
Etwas schnell und mehrmals lesen bringt imho mehr, als einmal langsam.

Ganz großes Plus dieser Art des Studiums: Man kann sein Lernverhalten an das Energielevel anpassen. Nach besonders anstrengenden Tagen reicht es bei mir manchmal nur noch für das Anhören der Lektionen. Wenn ich fit bin schreibe ich Fälle.

Lernen ist ziemlich subjektiv, weil es stark von deinem Typ und deinen Aktivitäten abhängt. Wenn dein Hobby Tauchen ist wirst du größere Schwierigkeiten haben das Lernen zu integrieren, als wenn du spazieren gehst. Mit Kindern ist es vermutlich noch eine Spur anspruchsvoller. Ich drück dir die Daumen!
Lara
 
Beiträge: 145

» Mi 18. Sep 2013, 22:27

Lara hat geschrieben:Lernen ist ziemlich subjektiv, weil es stark von deinem Typ und deinen Aktivitäten abhängt. Wenn dein Hobby Tauchen ist wirst du größere Schwierigkeiten haben das Lernen zu integrieren, als wenn du spazieren gehst. Mit Kindern ist es vermutlich noch eine Spur anspruchsvoller. Ich drück dir die Daumen!


Zum Thema Kinder...
ich hatte damals - als ich Bereicherungsrecht schreiben musste den Vorabend eine Geburtstagsfeier bei den Schwiegereltern zu überstehen. Nun neige ich zu extremer Prüfungsangst. Also hatte ich meine Lernsachen mit dabei. Irgendwann habe ich mich mit meinem Patenkind (sie war 7) auf den Sessel gelümmelt und wir haben anhand eines Balls diese ganze Thematik gelernt... sie hatte das Template am Schluss super drauf und es fiel ihr nur noch schwer das Wort "Kondiktionsanspruch" sauber auszusprechen.
Wir hatten auf jeden Fall SEHR VIEL Spaß... das meinte ich mit "einfach mit ins Leben einbeziehen"... auch wenn meine Familie oft sehr genervt ist - können sie im Moment z.B. auch alle die 28 Mitgliedsländer der EU aufzählen. Sie speichern das als unnützes Wissen ab und mir ist es ein gutes Training

Lernen muss Spaß machen... sonst wird es zu einer zu großen Belastung - gerade wenn man arbeitet, Familie hat usw.
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IsabelAlt
 
Beiträge: 505

» Mo 18. Nov 2013, 10:15

Hallo zusammen,

da sich meine Frage auf die Organisation des Studiums bezieht, verwende ich diesen Thread; hoffe dass das soweit in Ordnung ist.

Mich interessiert, wie Ihr jeweils euer Studium angeht?? Letztes Semester war ich noch bei der FOM und hatte Präsenzvorlesungen; 3x die Woche ein Mix aus allen Modulen des Semesters. Nun frage ich mich, ob ich mein Studium an der HFH entsprechend organisieren soll und mir täglich andere Lerninhalte ins Hirn drücke oder ob ich mich zuerst auf ein Modul konzentrieren sollte.
Die Lernmethode ist ja doch sehr unterschiedlich im Vergleich zu Präsenzvorlesungen, wo man unmittelbar den Kontakt zu den Dozenten und den Kommilitonen hat, was, zumindest bei mir, zu einem erhöhten Lerneffekt führt.

Natürlich muss jeder für sich die eigens beste Art und Weise herausfinden, wie sie/er am effektivsten lernt, aber aktuell beschleichen mich eben Zweifel, ob meine Methode, dieser Mix aus allen Modulen, wirklich geeignet ist um ein Fern- bzw. Online-Studium zu absolvieren. Eure Erfahrungswerte können mir da sicherlich weiterhelfen und ggf. auch zukünftigen Studenten, die sich die Gleich oder ähnliche Fragen stellen.

Vielen Dank schon einmal im Voraus!

Gruß aus Leipzig
Sven N.
SvenLPZ
 
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Wohnort: Leipzig

» Mo 18. Nov 2013, 12:04

Für den Einstieg in das Studium möchte ich einen Ratschlag geben:

Als erstes würde ich empfehlen Grundlagen des Rechts durchzuarbeiten. Das dauert nicht so lange und Sie können sofort die Werkzeuge dieses Studiums kennenlernen. Gerne können parallel dazu auch andere Vorlesungen gehört werden, aber wesentliche Methoden - zumindest für die Rechtsvorlesungen - werden in GdR erklärt.

Das zweite wichtige Standbein ist die Kontaktaufnahme mit Kommilitonen. Das geht hier über das Forum, dann aber auch über Lerngruppen (online, z.B. Skype oder facebook). Gemeinsam mit anderen ist es leichter möglich zu erkennen, was besonders wichtig ist und was zunächst zurückgestellt werden kann. Hier sind die "älteren Semester" im Online-Studium meist sehr hilfreich und vor allem auch sehr hilfsbereit (bitte sich auch so verhalten, wenn Sie selbst zu den "älteren Semestern" gehören).

Das dritte Standbein ist die Möglichkeit der Nachfrage bei den Dozenten. Das funktioniert hier über das Forum. Aber anders als in Präsenzveranstaltungen sind die Dozenten zentral für alle Hörer bundesweit und darüberhinaus zuständig. Darum ist der mail-Kontakt ungeeignet, das können die Dozenten gar nicht schaffen. Also benutzen wir dieses Forum und die Sprechblasenfunktion in den Vorlesungseinheiten, um zentral Fragen zu stellen oder Antworten zu erhalten, die andere schon gestellt haben.

Alles weitere ist sehr an die persönliche Interessenlage gebunden. Sie können sich das Studium auch in der Reihenfolge einteilen, wie Sie mögen. Bitte denken Sie aber daran, dass Sie etwa ein halbes Jahr benötigen, um die juristische "Denke" zu verinnerlichen. Sie ist zwar rasch erklärt (siehe GdR), aber es dauer eine Weile, bis Sie diese Methode wirklich sicher beherrschen. Setzen Sie sich deshalb zeitlich nicht unter Druck.

Viel Erfolg!
gez. Prof. Dr. iur. Tony Möller
- Studiengangsleiter -
Prof. Moeller
 
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