Hallo zusammen,
als Studierendenvertreter im Prüfungsausschuss für den Fachbereich "WIrtschaft & Recht" habe ich anhand einiger Rückmeldungen erstaunt feststellen müssen, dass hier über die Gremien & Gremienarbeit offenbar wenig bekannt ist. Am 06. Oktober 2014 habe ich im WebCampus der HFH hierzu einen Beitrag veröffentlicht, den ich aus diesem Grund hier für Euch zur Information noch einmal einstelle.
Hier der Beitrag:
Gremien & Gremienarbeit als Studierendenvertreter
Studieren ist ein „Fulltime-Job“, dennoch ist es wichtig, dass sich Studierende auch in den Gremien ihrer Hochschule für die Interessen ihrer Kommilitonen einsetzen. Doch welche Gremien gibt es und welche Aufgaben haben sie?
Als Studierendenvertreter im Prüfungsausschuss möchte ich kurz von der Gremienarbeit berichten.
Die HFH (Hamburger Fern-Hochschule) ist eine der größten Fernhochschulen im Bundesgebiet. An mehr als 50 Studienzentren in Deutschland, Österreich und der Schweiz finden regelmäßig Prüfungen und Präsenzphasen statt. Werde ich nach meinem Studium gefragt, sage ich gerne „berufsbegleitend studieren heißt nicht ´nebenbei´ zu studieren“, dennoch ist es mir wichtig, mich auch für die Bedürfnisse meiner Kommilitonen und die Weiterentwicklung des Fernstudiums zu engagieren. Daher bringe ich mich seit über einem Jahr als studentischer Vertreter im Prüfungsausschuss der HFH ein. Heute berichte ich in diesem Beitrag über meine Aufgaben als Studierendenvertreter. - Doch zunächst stellen sich die Fragen, welche Gremien es gibt, welche Aufgaben diese haben und für welche Funktion die Studierendenvertreter verantwortlich sind.
Der Fachbereichsrat
Dieses Gremium trifft Entscheidungen in allen grundsätzlichen Angelegenheiten des jeweiligen Fachbereichs. Die Fachbereichsräte erstellen u.a. die Lehrveranstaltungspläne für zwei Semester im Voraus. Sie erarbeiten ebenfalls studiengangsspezifische Bestimmungen und sonstige Ordnungen, die dann ggf. noch durch den Senat zu beschließen sind. Der Rat entscheidet insbesondere über die Studienverlaufsplanung, die Evaluierung der (Lern-)Medien und die Weiterentwicklung der Lehre. In der Regel tagen die Fachbereichsräte einmal im Semester.
Der Senat
Der Senat ist das höchste Gremium der Hochschule. Er entscheidet in allen Angelegenheiten, die die Selbstverwaltung betreffen bzw. die von grundsätzlicher Bedeutung für die gesamte Hochschule sind. In den Sitzungen berichten die einzelnen Organe (Mitglieder) der Hochschule über ihre Arbeit. Der Präsident informiert beispielsweise über die aktuelle Lage der Hochschule und die Akkreditierungen neuer Studiengänge. Auch die Dekane, Studiengangsleiter und Abteilungsleiter berichten über ihre Arbeit und Neuerungen aus ihren Bereichen. Die Geschäftsordnung der Hochschule schreibt vor, dass das Gremium mindestens einmal pro Semester zu tagen hat. In seinen Sitzungen beschließt der Hochschulsenat u.a. über die Aufstellung von Plänen zur Entwicklung der Hochschule, die Einrichtung neuer Studiengänge, die Rahmenprüfungsordnung und die studiengangsspezifischen Bestimmungen einzelner Studiengänge.
Der Prüfungsausschuss
Dieses Gremium achtet darauf, dass die Bestimmungen aller prüfungsrelevanten Ordnungen eingehalten werden. Hier engagiere ich mich als Studierendenvertreter für die aktuell rund 3.000 Studierenden im Fachbereich „Wirtschaft“. Hierzu zählen die verschiedenen Bachelor- und Masterstudiengänge in Betriebswirtschaft und Wirtschaftsrecht sowie der Masterstudiengang General Management. Der Prüfungsausschuss gibt Anregungen zur Reform der Prüfungsordnungen sowie der praktischen Organisation des Prüfungsbetriebes. Jeder Fachbereich bestellt jeweils eine hauptamtlich lehrende Person, einen wissenschaftlichen Mitarbeiter sowie einen studierenden Vertreter in den Prüfungsausschuss. Gemeinsam gestalten wir das Prüfungswesen an unserer Hochschule. Dies beinhaltet auch die Überprüfung der Bewertung von Studien- und Prüfungsleistungen im Falle eines Täuschungs- bzw. Plagiatsversuchs oder den Umgang mit Störungen während einer Prüfung. Hier werden zum Teil sensible Einzelfälle besprochen, daher sind die Sitzungen des Prüfungsausschusses nicht öffentlich und die Mitglieder zur Verschwiegenheit verpflichtet. Für die Bewertung von Leistungen ist der Prüfungsausschuss gemäß Hamburgischen Hochschulgesetz nicht zuständig.
Für Widersprüche in Prüfungsangelegenheiten gibt es daher ein gesondertes Gremium, den Widerspruchsausschuss.
Meine Aufgabe als Studierendenvertreter
In diesem Gremium vertrete ich die aktuell rund 3.000 Studierenden im Fachbereich „Wirtschaft“. Hierzu zählen die verschiedenen Bachelor- und Masterstudiengänge in Betriebswirtschaft und Wirtschaftsrecht sowie der Masterstudiengang General Management. In den Sitzungen berichte ich zunächst immer über die aktuellen Themen, Fragen oder Probleme der Kommilitonen und gebe deren Lob oder Kritik zum Bereich der Prüfungen an die übrigen Mitglieder im Gremium weiter. Da ein Fernstudium deutlich anonymer ist als ein Präsenzstudium, habe ich mich zunächst für die bessere Erreichbarkeit der Studierendenvertreter eingesetzt. Hierzu gehört auch, die Aufgaben der Gremien und ihrer Mitglieder transparenter zu gestalten. Hinsichtlich der Organisation trage ich die Anliegen und Verbesserungsvorschläge der Studierenden vor. Ein Praxisbeispiel für die Arbeit des Gremiums hier ist die Einführung von mehreren Prüfungsterminen pro Modul und Semester. Dies war naheliegend, da einige Module mit gleichen Inhalten durchaus in unterschiedlichen Studiengängen, und dort mit eigenen Prüfungsterminen angeboten werden. Inzwischen ist es möglich, dass beispielsweise ein Wirtschaftsjurist seine Prüfung im Modul „Buchführung“ um wenige Wochen verschiebt und diese gemeinsam mit den Wirtschaftsingenieuren schreibt. In einigen Modulen können an bis zu vier Terminen pro Semester Klausuren geschrieben werden. Dies erhöht die Flexibilität für die Studierenden.
Mein Fazit zur Gremienarbeit
Das Engagement lohnt sich. Anregungen, Lob und Kritik der Studierenden werden gehört und berücksichtigt. Mir macht die Gremienarbeit Spaß und die bisherigen Ergebnisse und Veränderungen motivieren mich zusätzlich in dieser Arbeit. Aus meiner Erfahrung kann ich sagen, dass sich die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der HFH stärker für die Studierenden und ihre Belange einsetzen, als wir es häufig wahrnehmen können das ist toll. Das Engagement bewirkt etwas und ich empfehle jedem, sich einzubringen. - Also, packt doch auch mit an!