
Ich habe das Studium gerade begonnen und mein erstes Gutachten jetzt geschrieben.
Wer Lust und Laune hat den bitte ich das Gutachten zu beurteilen.
A trägt eine Handtasche, als der Räuber B von hinten heransprintet und die Tasche dem A entreissen will. Da A zwar überrascht ist, aber blitzschnell reagiert und nicht loslässt, kommt A durch den Ruck zu Fall und schlägt sich beim Aufprall ein Loch in die Hose. B wird gefasst und A möchte wissen, ob er gegen B einen Anspruch auf Schadensersatz wegen des Lochs in der Hose hat. Der Schaden beträgt 120,- Euro.
Bitte entwerfen Sie eine Lösung auf der Anspruchsgrundlage des § 823 I BGB.
Gutachten: Übungsfall 1 (Raubüberfall)
A könnte gegen B einen Anspruch auf Schadensersatz haben, aus dem § 823 Abs. 1. BGB
Mit dem entstandenen Loch in der Hose ist der Verletzungserfolg des Eigentums zu bejahen.
Mit dem Zufall bringen des A ist eine Handlung gegeben.
Durch das zustande kommen der Handlung und der dadurch verursachten Rechtsgutverletzung am Eigentum des A ist die Kausalität ( haftungsbegründet ) zu bejahen.
Da keine Rechtfertigungsgründe bestehen ist die Rechtswidrigkeit zu bejahen.
Weiter muss Verschulden gegeben sein.
In Betracht kommt Fahrlässigkeit.
Mit der Anforderung seinen nächsten nicht durch eigen Einwirkung zu Fall zu bringen liegt einem dem Verkehr erforderliche Sorgfalt vor.
Mit dem heran sprinten und durch eigen Einwirkung zu Fall bringen des A ist eine Missachtung der erforderlichen Sorgfalt erfolgt.
Somit ist Fahrlässigkeit gegeben.
Damit ist Verschulden gegeben.
Mit dem Loch in der Hose liegt ein Schaden vor.
Weiter ist Kausalität (Haftungsausfüllend) zu bejahen.
Fraglich ist ob ein Mitverschulden vorliegt.
Dafür spricht dass, A durch das festhalten der Handtasche den Sturz begünstigt habe.
Dagegen ist jedoch zu bedenken dass, wenn A nicht blitzschnell reagiert hätte Ihr die Tasche wohlmöglich abhanden gekommen wäre.
Weiter ist in Erwägung zu ziehen dass, es nicht angebracht ist einem Menschen auf der Straße seine Tasche vom Körper zu reißen.
Aus alle den Folg das ein Mitverschulden nicht besteht.
A hat gegen B einen Anspruch auf Schadenersatz aus § 823 Abs. 1 BGB
Gruß
Evgenij Dewald (aus Hamburg)